Tierkrankenversicherung: Sinnvoller Schutz oder unnötige Kosten?
- Sarah Kluge
- 17. März
- 2 Min. Lesezeit

Haustiere sind fester Bestandteil vieler Familien. Doch was passiert, wenn Hund, Katze oder Kaninchen krank werden oder einen Unfall haben?
Eine Tierkrankenversicherung kann hier finanziellen Schutz bieten. Doch lohnt sich eine solche Police wirklich? In diesem Beitrag beleuchten wir die Vor- und Nachteile, Kosten und wichtige Kriterien bei der Auswahl einer Tierkrankenversicherung.
Warum eine Tierkrankenversicherung?
Veterinärmedizinische Leistungen haben sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Moderne Behandlungsmethoden sind jedoch oft kostspielig. Besonders Operationen, bildgebende Verfahren wie CT oder MRT und langwierige Behandlungen können hohe Rechnungen nach sich ziehen. Eine Tierkrankenversicherung kann Halter vor diesen unvorhergesehenen Ausgaben schützen.
Typische Behandlungskosten:
Routineuntersuchung: 30 - 50 Euro
Zahnreinigung: 100 - 300 Euro
Kastration/Kastration: 150 - 500 Euro
Kreuzbandriss-Operation: 1.200 - 2.500 Euro
MRT: 800 - 1.500 Euro
Besonders bei chronischen Erkrankungen oder rassetypischen Gesundheitsproblemen kann eine Versicherung helfen, die Tierarztkosten zu stemmen.
Arten der Tierkrankenversicherung
Es gibt zwei Hauptarten von Versicherungen:
Vollversicherung:
Deckt sowohl Routineuntersuchungen als auch Behandlungen und Operationen ab.
Oft inklusive Vorsorgemaßnahmen wie Impfungen oder Wurmkuren.
Teurer, aber umfassender Schutz.
OP-Versicherung:
Deckt nur chirurgische Eingriffe und deren Folgebehandlungen.
Deutlich günstiger als eine Vollversicherung.
Sinnvoll, wenn man hohe OP-Kosten vermeiden möchte.
Kosten einer Tierkrankenversicherung
Die Beiträge variieren stark je nach Tierart, Rasse, Alter des Tieres und gewähltem Leistungsumfang.
Durchschnittliche Kosten pro Monat:
Hunde: 15 - 70 Euro
Katzen: 10 - 40 Euro
Kleintiere (z. B. Kaninchen): 5 - 20 Euro
Ein junger, gesunder Mischlingshund ist oft günstiger zu versichern als ein rassetypisch anfälliger Hund wie eine Bulldogge oder ein Mops.
Worauf sollte man bei der Wahl achten?
Deckungssumme: Einige Tarife haben eine jährliche Maximalsumme. Achten Sie auf ausreichend hohe Limits.
Selbstbeteiligung: Ein höherer Eigenanteil senkt die monatlichen Beiträge.
Wartezeiten: Viele Versicherungen leisten erst nach einer bestimmten Wartezeit (z. B. 3 Monate nach Vertragsbeginn).
Ausschlüsse: Manche Tarife decken keine rassetypischen Erkrankungen oder angeborenen Krankheiten ab.
Tierarztwahl: Kann man jeden Tierarzt nutzen oder gibt es Einschränkungen?
Kostenübernahme: Manche Versicherer zahlen direkt an den Tierarzt, andere erstatten nur nach Einreichung der Rechnung.
Alternativen zur Tierkrankenversicherung
Falls eine Versicherung nicht in Frage kommt, gibt es Alternativen:
Rücklagen bilden: Monatlich einen festen Betrag sparen, um unvorhergesehene Tierarztkosten abzudecken.
Kreditlinien oder spezielle Gesundheitskonten: Manche Banken bieten spezielle Kredite für Tierarztkosten an.
Tierschutzvereine oder Stiftungen: In Notfällen helfen manche Organisationen bei der Finanzierung.
Lohnt sich eine Tierkrankenversicherung?
Ob eine Tierkrankenversicherung sinnvoll ist, hängt von der individuellen Situation ab. Für Besitzer von Rassen mit hoher Krankheitsanfälligkeit oder Menschen, die unerwartete hohe Kosten vermeiden wollen, kann sie eine große Entlastung sein. Wer jedoch bereit ist, Rücklagen zu bilden und selbst für medizinische Notfälle vorzusorgen, kann auf eine Versicherung verzichten.
Unser Tipp: Vergleichen Sie verschiedene Anbieter, lesen Sie das Kleingedruckte und wählen Sie einen Tarif, der zu Ihrem Budget und den Bedürfnissen Ihres Tieres passt!